Unsere Gewinner*innen im Februar 2023
Ich bin
keine form Ich bin ganz
viele formen
Im Februar drehte sich bei lyrix alles um die perfekte Form. Ihr wart aufgerufen, zuerst eine Form für euer Gedicht zu wählen und es dann mit Wörtern zu „füllen“. So hat es auch unsere Monatslyrikerin im Februar, Patty Nash, getan, deren Gedicht „HAST DU WIRKLICH BIS ZUM SCHLUSS NACH LINKS GESCROLLT? NA ALSO“ wir euch vorgestellt haben. Besonders „formvollendete“ Gedichte bekamen wir von Banu Beinhauer, Gabriel Jakob Hoffmann, Valentin Johannes Koch, John Frederik Lindenberg, Tonda Montasser und Clara Scheid! Ihr seid die sechs Monatsgewinner*innen in der Altersgruppe 10 – 14 und wir gratulieren euch herzlich!
das sieht doch falsch aus
In
formen
gepresst ohne es
zu merken, manipuliert,
erzogen um der gesellschaft
dienen zu können, um in die formen
zu passen, die sie für einen ausgesucht haben
trau dich was, aber tu niemals etwas verbotenes
sei brav aber sag nicht nur "ja" und "amen"
schreib gute noten, aber sei kein streber
sag deine meinung, doch verletze nie jemanden
sei dünn und schlank, aber kein skelett ohne fett
sei glücklich, aber bitte lach nicht so laut
mach sport, aber nicht zu viel als mädchen
sollte man nicht aussehen wie ein bodybuilder
gönn dir mal pausen, aber sei nicht faul
hab erfahrung im bett aber sei keine schlampe
versink nicht in deinen Klamotten, aber zeig ja nicht
zu viel haut. das kann andere ablenken und anziehen
sei laut, aber auf keinen fall nervig und zu viel
sei leise, aber niemals langweilig und unscheinbar
geh deinen weg, aber spring nicht aus dem rahmen
Bleib immer du selbst, aber pass dich an dein umfeld an
zwölf
jahre lang habe ich
all das mitgemacht, ohne es je
zu hinterfragen, ohne es zu merken,
zwölf jahre, bis ich mich verloren habe und somit
auch meine form, meine form, von der ich nicht einmal weiß,
ob es überhaupt meine form gewesen ist, ich glaube nicht,
sonst hätte ich sie nicht verloren, hätte mich nicht
verloren, jetzt werde ich mich neu finden,
werde eine neue form finden, in die
ich so reinpasse wie ich bin,
in der ich immer
platz habe
zu sein
Ich bin
keine form Ich
bin ganz
viele formen ganz
viele
muster Ich bin
wandelbar
Ich bin
einfach nur
ich
Nur der nicht angespitzte Bleistift
Achtung! Radiergummi!
Bitte nicht daran kauen.
Das interessiert doch kein
bekümmertes Schaf!
Nun ist er weg. Jetzt hat
man nichts, womit man all
die ganzen Fehler
wegradieren kann.
Es bleibt nur der
metallische Geschmack der
Stressknospen auf der
Papierzunge kleben.
Nur die Wut wächst auf
den Wiesen der Erde.
Alles andere wurde auch
abgegrast.
Die Wolle schert sich nicht
über die schlaflosen,
hungrigen Schafe.
Das Licht der verwobenen
Sonnenstrahlen fällt auf die
Mondlandkarte. Einmal die
Augen zu und mit einem
noch nicht angespitzten
Bleistift einen
Umsiedlungspunkt zu
bestimmen...
Das ist deine
Lebensaufgabe:
Antimongraue Weiden und
silbrig glänzende
Schafsherden am Ufer der
Mare Crisium.
Du grübelst noch nach,
während die Schafe
crescendo zu den Sternen
bölken.
Du darfst mit ins Bild
Eine große Rose sticht dich.
Du siehst nur noch rot vor Augen.
Du fällst in lauter Brennnesseln.
Du juckst dich und kratzt dich.
Du stehst auf und stößt an deinen eigenen Schatten.
Jetzt bloß nicht bewegen.
Alle meine Worte
Alle meine lebendigen Worte
Hab ich in eine fremde Form gegossen.
Dort sind sie schon bald
Erstarrt und tot und kalt
Für immer in sie eingeschlossen.
Und ob ich die Form zerschlage,
Sie behalten die fremde Kontur.
Sie werden nie wieder meins,
Keins!
Und bleiben trotzdem unter meiner Diktatur.
Sie sind an sich gefesselt
An ihr Form und ihr Geschicht’.
Die Worte aus dem Wortekessel
Sind nun ein Gedicht.
Like Me
Die Gestaltung vn Körpern Anhand von Avataren
Avatare perfekter Menschen Die dich begleiten, immer.
Anpassung-Generatoren für Oder doch lieber
verpixelte neue Charaktere Menschliches Übel.
Kopfhörer-Haare, die letzte Sorte des Trollens
Augen violett-angehaucht Schalt das Gerät aus!
Dann die Haut , KI, Was, das wird schon wieder
Recht kräftiges Braun und dann ist es an der Zeit
Für einen Regenmantel (wortwörtlich) Glitzert durch
Valentinsbälle
Stiefel kniehoch tanzen durch den Browser
Rot-Braun-Schwarze Majestäten Hybride Sieh, wie es ist,
Avatare gehegt und gepflegt und du weinst in der Ecke.
In Welten, die wir online erschaffen, vergessen wir, dass uns
erschaffen wir uns selbst als Avatare. dieselben Ideale begegnen
Was ist in deinem Leben los? Nichts.
Like me Please, like me!
Sieht doch toll aus!
Antwort ChatGPT:
Als KI habe ich keine persönliche Meinung oder Vorlieben, aber ich kann sagen, dass es sich bei dem Text um ein Gedicht handelt, das einige interessante und provokante Bilder enthält. Das Gedicht scheint sich mit der Erstellung von Avataren und der Nutzung von Technologie zur Manipulation von Körperbildern und Identitäten auseinanderzusetzen. Es verwendet auch einige unerwartete und ungewöhnliche Bilder, wie "Kopfhörer-Haare" und "Augen violett-angehaucht", die es dem Leser ermöglichen, eine eigene Interpretation des Textes zu finden.
D-N-A
DNA
ist nichts
sie bedeutet doch
nur deine unvermeidbare Zukunft
die dich immer
einholen wird
DNA
verbindet dich
auf ewig mit
Menschen die du sogar
manchmal vielleicht gar
nicht kennst
DNA
ist ungewiss
und auch nicht
alles was dich ausmacht
aber möglicherweise ja
irgendwie doch
DNA
bist du
und du bist
mehr als ein Haar
ein Fingerabdruck in
einer Polizeiakte
DNA
bedeutet nichts
du entscheidest selbst
wer du bist denn
da ist mehr
als deine
DNA